Heidis Lehr- und Trinkjahre

Ein geradezu exemplarischer Fall für jede bessere Marketingplaner- und Planer Marketingkommunikation-Prüfung, ach was, Werbeassistenten hiessen die doch einmal. Also, an der Prüfung, da fragt man dann so fiese Sachen wie: Was ist die Hauptbotschaft dieses Plakates? Was die Nebenbotschaft? Der Product- und der Consumer-Benefit? Der USP? Der Reason Why? Und wer ist eigentlich die Zielgruppe?

Nenn mich einfach Heidi. Ich habe zwar keine Ahnung, warum. Vielleicht wegen meiner Frisur?

Nenn mich einfach Heidi. Ich habe zwar keine Ahnung, warum. Vielleicht wegen meiner Frisur?

Und dann wird einem schwindlig. Doch schön der Reihe nach, Volltext bietet selbst in einem solch kniffligen Fall eine erfolgversprechende Lösung:

Hauptbotschaft: Ich bin Heidi. Keine Ahnung warum, aber ich bin’s.
Nebenbotschaft: Ich bin eine Frau. Aber auch ein Mann.
Consumer Benefit: Trinken, um zum Mann zu werden. Oder umgekehrt.
USP: Nur wer Heidiland trinkt, ist auch eine Frau.
Reason Why: Ich habe Durst, also trinke ich. Heidiland. Und auch, weil ich eine Frau bin. Und ein Mann.
Zielgruppe: Frauen, klar! FrauenPower pur (ha, da haben wir sie wieder, diese Gross- / Kleinschreibung, siehe zum Thema auch hier…). Da steht dann aber auch noch unter dem FrauenPower «Funktioniert sogar bei Männern!» Mit Ausrufezeichen! Also Zielgruppe auch Männer. Einfach aufgestellte Leute, Männer und Frauen, schlage ich vor.

Jedenfalls ist es lustig. Und Lehrjahre sind zwar keine Herrenjahre, doch würde Heidi sich nicht dauernd am Mineralwasser verschlucken, würde sie vielleicht noch dies gurgeln: «Quält uns arme Prüflinge bloss nicht mit so schwierigen Fragen. Nie.» Prost.

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