Hallo, bist du noch dran? Nö, schon drin.

Kinder machen gerne Blödsinn. Manchmal klettern sie sogar ihrer Grossmutter ins Ohr. Und die hat ihre helle Freude daran, weil ihre Ohren dort in guten Händen sind. In den Patschhändchen des Kindes. Wenn die mal bloss nicht verdreckt sind, sonst hört Oma bald gar nichts mehr. «Lieber ein süsser Spatz im Ohr, als das Hörrohr in der Nase!», sagt sie zu sich selbst – und hört es dank Ersterem sogar.

Und mir liegt eine ganze Familie in den Ohren

Und mir liegt eine ganze Familie in den Ohren.

Unergründlich sind die Windungen der werblichen Gehörschnecke: Es scheint ein ge-höriges (ah, das war aber jetzt lustig, nicht?) Durcheinander in der Werbebotschaft und im Ohr der guten Dame zu herrschen, aber das einzige, was zählt, ist schliesslich, dass sie nun wieder das ganze Leben hört, samt Kind, hoffentlich aber ohne Kegel.

Kind beiseite: Da hat jemand die hohe Schule des Werbetextes vom Kinder- bis zum Klettergarten ohne Umweg über den Tripp Trapp durchlaufen und feines Gespür und Gehör für die Anliegen der älteren Generation bewiesen. Mit einem kleinen Knirps (ja, stecken wir doch den Regenschirm auch gleich mit in den Gehörgang) im Ohr fühlt man sich eben selbst 50 Jahre jünger. Und das ist ein gutes Kaufargument. Ein unerhört gutes.

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