Der Tod und die Mädchen

«Kindchen, so leicht bekleidet holst du dir noch den Tod.» Eine Phrase, die dank dem Kalender von Cofanifunebri augenfällig neuen Sinn gewinnt. Wobei sich, ist man erst einmal richtig tot, die Sinnfrage gar nicht mehr so dringend stellt – und überhaupt, in Pirelli-Kalendern auf Pneus herumzuturnen, kann schliesslich auch tödlich enden. Aber warum denn nicht einmal so etwas kaufen? Das letzte Hemd (und auch das letzte Höschen, wie man unschwer erkennt) hat schliesslich keine Taschen, da kann man sein Geld getrost für das endgültig Allerletzte ausgeben.

Geben wir in Gottes Namen unser Geld für das Allerletzte aus

Geben wir in Gottes Namen unser Geld für das Allerletzte aus.

Böse Zungen behaupten, der Kalender sei so schlecht produziert, dass er sein Ziel erreiche: die Kundschaft früher unter die Erde – und zuvor noch in einen Sarg von Cofanifunebri – zu bringen. Der wahre Nekrophile dagegen hätte eher seine ewige Freude gehabt, wenn sich eine Dame in die Truhe gelegt hätte, um die vor allem unter Männern bekannte Assoziationskette «Frau => Sex => Bett => Bettstatt => Ruhestatt» noch eine Spur schlüssiger zu knüpfen.

Der aktuelle Kalender lässt sich unter Cofanifunebri besichtigen und bestellen. I.R.I.P. (Idea requiescat in pace), wie lateinische Werbetexter zu Zeiten der Erfindung des Todes zu sagen pflegten.

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